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Was macht ein Nachhaltigkeitsberater beim Film?

Ein gut ausgebildeter, geprüfter und zertifizierter Green Consultant ist Fachfrau/-mann in allen Themenbereichen, die für „grünes“ Drehen relevant sind und hat in der Regel bereits einen Filmberuf ausgeübt. Aber auch Theater, Festivals/Konzerte aller Art und andere Felder kulturellen Schaffens gehören mit zum Betätigungsfeld. Zu den Fähigkeiten gehören u.a.:

  • Kenntnisse der Kriterienkataloge der „ökologischen Standards“ und der Filmförderungen
  • routinierter Umgang mit gängigen CO2-Rechnern und die damit verbundene Fähigkeit aussagekräftige Co2-Bilanzen und -berichte zu erstellen
  • Grundkenntnisse von Kalkulationssystemem wie SESAM
  • Erfahrung im Green Screening (Untersuchen einzelner Gewerke auf die nachhaltigkeitsrelevanten Aspekte) und Ecomapping
  • ständige Aktualisierung im Wissen über rechtliche und förderpolitische Rahmenbedingungen
  • aktuelle Kenntnisse in nachhaltiger Techniken in den Bereichen Licht/Strom/Generatoren u. Akkus/Fahrzeuge und alternative Antriebe /Mobilität/Catering/Postproduktion etc.
  • Planen und Berichten nach EMAS bzw. DIN/ISO 14001 und DNK
  • Kommunikationsstärke und Schulungserfahrung
  • betriebswirtschaftliche Grundlagen
  • und vieles mehr

Wie läuft eine Produktion mit einer Beratung ab?

Vor dem Dreh:

  • Zielsetzungen und Bedarfsklärung
  • Betrachtung der inneren und äußeren Bedingungen (Firmenkontext/Filmförderung/Gesetze)
  • Drehbuch- und Kalkulationsanalyse
  • Definieren der Systemgrenzen für die CO2-Bilanzierung (COrganigramm)
  • Verfassen von thematischen Anschreiben ans Team
  • Teamumfragen erstellen und durchführen (z.B. zum Thema Catering)
  • Erstellen einer CO2-Bilanz (Plan)
  • Abstimmung mit den Head of Department und deren Unterstützung
  • optional: Schulung von Green Assistants für das Set

Beim Dreh:

  • Umsetzen und flexible Anpassung der Maßnahmen an die Drehrealität
  • Gestaltung von (auch heiteren)“Klimaschutzhinweisen“ für die Tagesdispo
  • Setbetreuung
  • Unterstützung bei Recherchen und akuten Berechnungen
  • Berücksichtigung akuter Einflüsse auf die CO2-Berechnung

Nach dem Dreh:

  • CO2-Abschlussbilanz
  • Analyse, Abschlussgespräch und Feedback
  • Berichterstellung und Prüfvorbereitung für Förderinstitution oder Sender

Grüne Perspektiven

Die Filmbranche in Deutschland und Europa …

… ist ein wichtiger Wirtschaftszweig (4,5% des BPI Europa Stand 2021) und hat einen massiven ökologischen Fußabdruck, der durch die Umstellung auf eine ressourcenschonende, innovative Produktionsweise enorm verringert werden kann.

Ansatzpunkte sind z.B. wenigerTreibstoffverbräuche, nachhaltigere Unterkünfte, mehr Regionalität beim Catering und die Kreislaufwirtschaft beim Kostümbild und der Baubühne .
Aber es muss auch an der Basis begonnen werden. Im Herzen der Produktionsunternehmen muss es stimmen. Wenn dort Mülltrennung und das Bahnfahren keine „Kultur“ sind, wird es schwierig diese Aspekte den Mitarbeitenden aufzuerlegen.

Man kann sich entscheiden die Kriterien der ökologischen Mindeststandards erfüllen zu wollen um „messbar“ erfolgreich zu sein, oder eigene, höhere Standards zu entwickeln und im Produktionsalltag zu leben.

DOKUMENTATION

Diverse Terra X – Formate Spiegel TV
Diverse Formate- Gruppe 5 Filmproduktion
Diverse Fördereinreichungen